Leseproben und Projektbeschriebe

«In Miami drehe ich schräge Video-Clips»

In Florida besucht Luisa (15) eine Kunstschule. Sie möchte mal Filmproduzentin werden und dreht jetzt schon mit Freundinnen zusammen schräge Videoclips.

Ausgewandert von Diessenhofen TG nach Miami: Die 15-jährige Luisa ist Tochter eines Schweizers und einer Mexikanerin. Sie ist in Mexiko geboren, zog mit ihren Eltern als Zweijährige nach Frankreich und als Zehnjährige weiter nach Miami (Florida) in die USA. Ihr Vater stammt aus Schaffhausen. Dorthin reist die Familie in den Ferien regelmässig.

Luisas Vater hat sich in Miami als Start-up-Unternehmer selbständig gemacht. Ihre Mutter ist studierte Modedesignerin und als Stilberaterin tätig. Deshalb hat sie auch ein Auge darauf, dass Luisa und ihre Schwester Farah (16) bei ihren Outfits keine krassen Stilbrüche begehen. Ebenso achtet sie darauf, dass die Töchter ihre Muttersprache Spanisch pflegen. Luisa und ihre Schwester sprechen fliessend Französisch, Englisch und Spanisch.

Die Familie lebt in Miami im Stadtteil Surfside, nur 100 Meter vom Strand entfernt. Als Luisa hier noch neu war, ging sie oft zum Strand. Mittlerweile hat sie sich so daran gewöhnt, dass sie kaum noch Lust darauf hat.

«Die Kunstschule, die ich besuche, liegt in der Nähe des Kunst- und Designviertels Wynwood in Miami. Auf diesem Bild haben Kolleginnen und ich uns für eine Veranstaltung als Comic-Persönlichkeiten verkleidet. Mittags esse ich meist in der Schulmensa. Das Essen ist aber fettig und ungesund: Süsskartoffel-Chips, Lasagne, frittierte Käse-Sticks. Wir bekommen immer viele Hausaufgaben. Ich male sehr gern und drehe ab und zu mit meinen Freundinnen witzige, schräge Videofilme. Ich absolviere die Sektion «Film» an meiner Schule und möchte Filmproduzentin werden.

Als im September 2017 der Wirbelsturm «Irma» auf Miami zusteuerte, mussten auch wir uns rechtzeitig in Sicherheit bringen. Wir zogen für drei Tage zu Freunden nach Doral. Das ist ein Stadtteil von Miami. Wir hatten Glück, unser Haus wurde nicht beschädigt. Als wir zurückkehrten, hatten wir während einer Woche keinen Strom. Zu Abend essen konnten wir bei Kerzenlicht. Aber ohne Klimaanlage ist es in Florida zu stickig und heiss drinnen.

Ich lebe gern in Miami. Die Stadt ist nicht so gefährlich, wie man denkt. Man kann in einigen Vierteln problemlos abends ausgehen. Oft geh ich asiatisch essen, und zwar mit meinen Freundinnen, die – typisch Miami – verschiedenste ethnische Wurzeln haben: Es sind Afroamerikanerinnen, Hispanics oder Latinas. Was ich vermisse: In Europa kann man einfach mal zu Fuss irgendwohin gehen – hier braucht man immer ein Auto oder einen Bus. Wenn wir in der Schweiz in den Ferien sind, mag ich Spaziergänge am Bodensee und am Rhein. Wir essen dann gern Spätzli, Fondue und das gute Schweizer Brot.»

Hier gehts zu Luisas Youtube-Kanal

Auslandschweizerin Luisa in Miami, Florida, USA

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