Leseproben und Projektbeschriebe

«Wir basteln Bälle aus Bananenblättern»

Der achtjährige Nelio aus Malters LU ist in Uganda der einzige Weisse in seiner Klasse. Aber er tanzt die afrikanischen Tänze schon fast so gut wie seine Freunde.

Ausgewandert von Malters nach Uganda: Der achtjährige Nelio aus Malters LU lebt in Kasubikamu, Uganda, Ostafrika. Seine Eltern sind vor zehn Jahren dorthin ausgewandert, um ein Projekt für Kinder und Familien zu realisieren. 

Nelios Mutter ist Primarlehrerin, der Vater Zimmermann. Zusammen gründeten sie die Njuba-Kinderhilfe, ein Schweizer Hilfswerk, dessen Projektgelände in Kasubikamu quasi ein Dorf im Dorf bildet: Hier leben Nelio, seine fünfjährige Schwester Yael, ihre Eltern und manchmal auch einige Volontäre oder Feriengäste aus der Schweiz. Nelio besucht hier zusammen mit 150 Schulkindern die Primarschule. 120 weitere Kinder werden extern betreut. Uganda gehört zu den 50 ärmsten Ländern der Welt, hat eine grosse Landschaftsvielfalt und artenreiche Tierwelt.

«In unserer Schule lernen wir Rechnen, Lesen, Englisch und die einheimische Sprache Luganda, aber auch auch Singen und Tanzen. Es ist mega schwierig, mit den Hüften so zu wackeln wie die Afrikaner, aber ich kann es schon gut. Ich kann auch trommeln. Mein bester Freund hat einen krummen Kopf und macht 'viel Seich'. Das finde ich lustig. In den Familien meiner Schulkollegen gibt es viel Armut und auch Streitereien. Die tun mir leid, besonders die Mädchen, wenn sie geschlagen werden. Es hat hier eben auch Leute, die zu viel Schnaps trinken.

Ich spiele regelmässig im FC Kasubikamu im Monkeyteam mit. Meine Schulkollegen und ich basteln manchmal Bälle aus Bananenblättern und spielen damit. Wir klettern auch gern herum und spielen Fangis. Manchmal versuchen mich meine Kollegen zu foppen und behaupten, Uganda sei besser als die Schweiz. Aber ich weiss, dass wir Schweizer die beste Schoggi, sieben Präsidenten und tolle Uhren haben. Mein Lieblingstier hier ist das Chamäleon. Bei unserer Quelle gibt es auch Affen, die sind frech.

In der Schweiz habe ich Schlittschuh laufen gelernt. Und manchmal spiele ich Handörgeli. Ich lebe jeweils im Sommer und im Herbst bei meinen Grosseltern in Malters LU und besuche dort die Primarschule. Dann esse ich gern Älplermagronen, Guetsli und Smarties. In Uganda bekommen wir in der Schule zum Frühstück Hirseporridge, mittags meistens Mais und Bohnen. Weil man davon halt satt wird.»

> Mehr über die Njuba-Kinderhilfe

Auslandschweizer Nelio in Kasubikamu, Uganda, Ostafrika

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