Leseproben und Projektbeschriebe

Wir spielen hier auch Räuber und Poli»

Emil (8) ist mit seiner Familie in die drittgrösste Stadt von Indien ausgewandert. Da erlebt er abenteuerliche Ausflüge und Reisen – und hat auch Cricket spielen gelernt.

Von Evilard bei Biel nach Bangalore: Emils Vater hilft mit, dass sich die Schweiz und Indien besser austauschen. Er arbeitet für "swissnex India", eine Organisation des Staatssekretariates für Bildung, Forschung und Innovation. Darum ist die Familie vor eineinhalb Jahren nach Bangalore in den Süden von Indien gezogen. Emils Mutter war in der Schweiz Lehrerin. Sie macht in Indien Arbeitspause und nimmt sich Zeit für Yoga oder für künstlerische Tätigkeiten, vor allem aber auch, um mit Emil und seinen Geschwistern Mario (10) und Paula (5) das neue Land zu erkunden. Die Familie unternimmt gerne Velo-Touren. In den Sommerferien war sie auf einer Trekking-Tour im bergigen Norden des Landes, im Ladakh.

Mit meinem Vater machen wir wegen seiner Arbeit oft coole technische Sachen. Zum Beispiel zeigte er indischen Jugendlichen mal einen Vogelflugsimulator. Wenn man sich darauf legt, ist das, wie wenn man fliegen würde. So kann er zeigen, was mit Schweizer Technik möglich ist. Ich durfte auch schon „fliegen“.

Seit den Sommerferien besuche ich die dritte Klasse einer internationalen Schule. Wir müssen dort Uniform tragen, darin hat man viel zu heiss. In diesem Klima reicht ein T-Shirt. Ich fahre mit dem Schulbus zur Schule, das dauert pro Weg fast eine Stunde. In der Schweizer Schule hatten wir kein Schwimmbad, hier haben wir einen Pool.

Mit meinem koreanischen Freund Jungmin spiele ich in der Vier-Uhr-Pause gerne Fussball oder wir spielen mit den anderen Kindern Räuber und Poli. Mit den indischen Freunden habe ich gelernt, Cricket zu spielen. Wenn ich zu Hause bin, dann tolle ich mit unserem Hund Jack im Garten herum. An den Wochenenden unternehmen wir manchmal Velo-Touren ins Grüne, zum Beispiel zum Hesaraghatta See. 

Foto: In den Sommerferien sind wir in den Ladakh gereist. Dort sind wir über einen 5290 Meter hohen Pass gewandert. Ich konnte dort oben nicht mehr so gut atmen. Wir waren acht Tage unterwegs, hatten acht Pferde, zwei Führer, zwei Köche, einen Pferde-Führer und einen Helfer dabei. Es war kalt und anstrengend, wir schliefen im Zelt. Im Schlafsack war es warm. Dieses Trekking hat mir sehr gefallen. 

 

Auslandschweizer Emil in Bangalore, Indien

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