Leseproben und Projektbeschriebe

«Ich bringe meiner 'türkischen' Schwester Deutsch bei»

Levin (6) lebt in einer internationalen Community, spricht fünf Sprachen und verbringt seine Freizeit gerne mit sportlichen Aktivitäten.

Ausgewandert von Zürich via Istanbul nach Dubai: Levin lebt seit jeher in einer Welt unterschiedlichster Kulturen: Sein Vater ist in der Schweiz aufgewachsen, mit einem türkischen Vater und einer tschechischen Mutter. Levins Mutter ist Schweizerin. Als Levin ein Jahr alt war, wanderten seine Eltern mit ihm nach Istanbul aus. Vor knapp einem Jahr zog die Familie weiter nach Dubai, weil der Vater dort eine neue Stelle im Finanzsektor angenommen hat. Levins Mutter betreibt von Dubai aus weiterhin eine in Istanbul ansässige Handelsfirma für hochwertige türkische Textilien. Levin hat einen zweijährigen Bruder, Julian. Ausserdem, so sagt er, habe er auch eine „grosse Schwester“: Damit meint er Abla, das türkische Kindermädchen der Familie, das bereits in Istanbul für die Familie arbeitete und mit ihr nach Dubai zog. Mit Abla spricht Levin türkisch, mit seinen Eltern Schweizerdeutsch; in der Schule spielt sich alles auf Englisch und Deutsch ab. Zudem lernt er dort auch arabisch.

«Ich gehe von Sonntag bis Donnerstag in die Schule. Hier in den Vereinigten Arabischen Emiraten findet das Wochenende am Freitag und Samstag statt. Ich besuche die Swiss International Scientific School. Die Kinder in meiner Klasse kommen aus vielen verschiedenen Ländern. Am liebsten mag ich Mathe, Sport und Kunst. Ja, that’s it. Vielleicht werde ich später mal Astronaut. Da ich am Freitag nicht zur Schule muss, besuche ich dann jeweils eine türkische Gruppe, damit ich auch lerne, türkisch zu lesen und schreiben. Dafür bringe ich meiner grossen türkischen «Schwester» ein bitzeli Deutsch bei. Sie versteht schon viel.  

Wir leben in der «Green Community», das ist ein Teil von Dubai, der sehr grün ist. Hier gibt es viele Palmen und Pools. Ich kann schon gut schwimmen, weil ich einmal in der Woche Privatunterricht bekomme. In meiner Freizeit nehme ich an vielen «afternoon activities» teil. Da spiele ich Fussball und gehe zum Tennis. Drei Mal pro Woche trainiere ich Karate. Ich habe schon den violetten Gurt. Mit meinen Freunden verabreden wir uns zu Playdates nach der Schule. Da gehen wir zu mir oder zu ihnen nach Hause.

Am Wochenende fahre ich mit meiner Familie und meinen Freunden manchmal in die Wüste: Dort kann man Kamel reiten oder sich auf einem Sandboard vom Auto über den Sand ziehen lassen darf. Das macht total Spass! Weil es so viel Sand hat, schütze ich die Augen mit einer Schwimmbrille. In Dubai steht das höchste Haus der Welt, der Burj Khalifa: Dort gehe ich auch gerne mit meiner Familie hin, weil wir das spannend finden. Im Winter besuche ich meine Grosseltern in der Schweiz und gehe mit ihnen Skifahren. Es ist cool, Schneebälle zu machen. Einmal hat mich Grosspapi auch in einen total lässigen Wasserpark mitgenommen. Wow, die schönen Hallenbäder in der Schweiz habe ich mega gern! Meine anderen Grosseltern besuche ich jeden Sommer in der Südtürkei, weil sie dort immer ihre Sommerferien verbringen. Ich kann bereits selber segeln. Ich vermisse hier immer meine Grosseltern. Aber ich bin gerne in Dubai.»

Auslandschweizer Levin in Dubai

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