Leseproben und Projektbeschriebe

PwC / Graf Moll.

Philipp Hofstetter ist Corporate-Finance-Berater, Ruderer, Privatpilot und Vater von drei Söhnen.

Voller Kampfgeist

(Dieses Porträt entstand im Auftrag von Graf Moll. für PwC.)

Jeden Montag um sechs Uhr greifen Philipp Hofstetter, 40, und seine Freunde nach den Rudern und gleiten über einen noch unberührten Zürichsee – vier Männer im rhythmischen Einklang, im Schweigen des Morgens: Hofstetter empfindet das „jedes Mal als ein Erlebnis“. Danach, so gegen halb acht, wenn viele andere Menschen noch schlaftrunken den Montag verfluchen, betritt Hofstetter voller Energie sein Büro und freut sich auf einen „super Start in die Woche“. 

Hofstetter ist Partner und Corporate-Finance-Berater bei PricewaterhouseCoopers in Zürich, ist dort für Kapitalmarktgeschäfte sowie Mergers & Acquisition zuständig. Mit einem Team von 25 Mitarbeitern kümmert er sich um den Kauf und Verkauf von Firmen im In- und Ausland, bereitet Unternehmen auf ihren Börsengang vor oder beschäftigt sich genau mit dem Gegenteil, dem „Public-to-private-Geschäft“. Hofstetter freut sich an seinen komplexen Aufgaben und den hohen Herausforderungen. Wettbewerb und Disziplin sind sein Leben: einer, der wie er schon als Jugendlicher Vize-Schweizermeister im Rudern war; der Berufsmilitärpilot werden wollte, diese Karriere kurz vor der Brevetierung aus gesundheitlichen Gründen abbrechen musste und schliesslich sein Wirtschaftsstudium als Jahrgangsbester abschloss; einer, der als Hobby Rad- und Skirennen fährt, der will kämpfen – und gewinnen. Dabei versteht sich Hofstetter durchaus als Teamplayer: „Ich schätze es, in einem interdisziplinären Team zu arbeiten“, sagt er, „unsere Aufgaben sind so komplex, dass wir ohne das Mitwirken unterschiedlichster Fachleute nichts erreichen könnten“.

Derzeit beschäftigten sich Hofstetter und sein Team mit Beitrag ansehendem Reverse Takeover eines Schweizer Unternehmens. Die börsenkotierte Firma soll mit einem privaten, vorwiegend in Grossbritannien und in den USA tätigen Unternehmen gemergt werden. Als erstes hat er dafür die beiden Tochterfirmen des Unternehmens verkauft; übrig blieb die Holding, das „Sparsäuli an der Börse“, für das es den geeigneten Partner zu finden galt. Die Suche danach sei sehr spannend gewesen, sagt er. Sein Team habe während zehn Monaten über zwangzig Firmen analysiert. Nun gilt es, für den Reverse Takeover die optimale Rechts- und Steuerstruktur zu definieren, die Transaktion mit der Börse vorzubesprechen und mit den potentiellen Partnerfirmen die Absichtserklärungen auszuhandeln.

In anspruchsvollen Verhandlungen zeigt sich denn auch Hofstetters diplomatisches Geschick: „Da blühe ich geradezu auf. Ich finde es interessant, in einer scheinbar auswegslosen Situation, gute Lösungen für beide Parteien zu finden“. Verhandeln, so ist er überzeugt, sei eine angeborene Fähigkeit des Menschen. Er beobachtet dies bei seinen drei Söhnen, die zwischen einundhalb und neun Jahre alt sind: „Sie können von Natur aus handeln. Ich fördere das, denn wer im Leben erfolgreich sein will, muss verhandeln können.“

Nach jedem erfolgreich abgeschlossenen Finanzgeschäft würdigt PricewaterhouseCooper die Transaktion mit einem neuen Tombstone (dt: Grabstein) – einer in Plexiglas gegossenen Auszeichnung, die in der Empfangsvitrine ausgestellt wird. „Dafür arbeiten wir“, sagt Hofstetter lachend.

Und wofür lebt er? Für Frau und Kinder: „An den meisten Wochenenden und in den sechs Wochen Ferien pro Jahr konzentriere ich mich voll auf meine Familie“. Wenn die Hofstetters beispielsweise in den USA Urlaub macht, dann mietet er sich gerne ein Privatflugzeug und düst mit Frau und Söhnen einige Tage über die Weiten Amerikas. „Ja“, sagt er, und lacht wieder, „ich bin mit meiner Work-Life-Balance sehr zufrieden.“

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